Nebenkirche St. Koloman, 84085 Langquaid (Ortsteil Leitenhausen)

Das Kirchlein St. Koloman ist ein Schmuckstück im Labertal.

Die Kuppel von St. Koloman wurde abgenommen

(Allgemeine Laber-Zeitung 04/2021 / Text und Fotos: Martin Haltmayer)

Im Zuge der Außenrenovierung wurde bei eiskaltem Wind und Schneetreiben am Wochenanfang die Kuppel des Kirchleins St. Kolomann auf der Anhöhe über Leitenhausen abgenommen.

Mit einem mächtigen Kran wurde die mehr als mannshohe, mit Kupferblech umhüllte Turmzwiebel abgehoben und dann am Weg zum Kirchlein abgelegt. Kirchenpfleger Wolfgang Schuster und das Leitenhausener Kirchenverwaltungsmitglied Alois Liebhart waren trotz des Sauwetters gekommen, um das Ereignis live mitzuverfolgen. Damit die Kuppel abgehoben werden konnte, war es leider notwendig Teile der Kupferummantelung zu öffnen, um die schweren Seile an der Holzkonstruktion befestigen zu können.

Um das Innere des oktogonalen Turmaufsatzes vor Feuchtigkeit musste dann eine Abdeckkonstruktion angebracht werden. Vorher hatten die Betrachter einen freien Blick auf das Innere des Turmaufsatzes, der mit einer Glocke und einen schlichten Glockenstuhl ausgestattet ist. Von der Turmspitze eröffnet sich auch ein toller Blick auf Sandsbach, Leitenhausen, Langquaid, Adlhausen, Laaber, Kitzenhofen und Günzenhofen mit den dazugehörigen Einzelgehöften. Die auf 428.000 Euro geschätzte Renvovierungsmaßnahme soll bis zum Spätherbst abgeschlossen sein, berichtet Kirchenpfleger Wolfgang Schuster. Die hohen Kosten, entstehen dadurch, dass die Holzkonstruktion des Kirchenschiffes und auch des Turmes stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Daher mussten zunächst das Dach abgetragen und die Kirchendecke abgestützt werden. Das Innere der Kirche, so Mesner und Kirchenverwaltungsmitglied Alois Liebhart, ist ebenfalls eingerüstet und eine Vielzahl von Stützen verleihen der Kirchendecke die erforderliche Stabilität. Weitere Renovierungsschritte sind die Ausbesserung der Putzschäden und die Überprüfung der Drainage. Die Maßnahme wird zu 50 Prozent von der Bischöflichen Finanzkammer, 10 Prozent vom Markt Langquaid, 5 Prozent vom Bezirk Niederbayern und 5 Prozent von der Bayer. Landesstiftung gefördert. Die Sandsbacher Kirchenverwaltung hat die restlichen 30 Prozent zu schultern. Daher würde sich die Kirchenverwaltung über Spenden auf das Spendenkonto Kirchenstiftung Leitenhausen IBAN DE51 7435 0000 0007 4346 42, Verwendungszeck „Renovierung St. Koloman“ freuen.

Die Legende des Kirchleins (... siehe bitte 1. Seitenartikel unten: Legende um St. Koloman) Im Inventar aus dem Jahr 1660 waren zwei Altäre verzeichnet, die den Heiligen Koloman und Bartholomäus geweiht waren sowie die 1614 von Georg Schelchshorn aus Regensburg gegossene Glocke. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Innenraum neu ausgestattet. Wohl im 18. Jahrhundert fand ein Umbau der Kirche statt, bei dem unter anderem die Fensteröffnungen verändert wurden. 1812 schien das letzte Stündlein für St. Koloman geschlagen zu haben, als die Kirche von staatlicher Seite zum Abbruch freigegeben wurde. Zu diesem Abbruch kam es aber nicht. Im 19. Jahrhundert wurden die Wände mit Schablonenmalereien verziert, die im Zuge einer 1964 genehmigten Innenrenovierung wieder entfernt wurden. 1985/86 wurde eine Außenrenovierung durchgeführt, 1987/88 eine Innenrenovierung. Bereits 1996 war erneut eine Innenrenovierung fällig.

Die abgenommene Turmzwiebel des Kirchleins St. Koloman.

Kirchenpfleger Wolfgang Schuster (links) und Kirchenverwaltungsmitglied Alois Liebhart kümmern sich um die Renovierung des Kirchleins.

Foto: Martin Haltmayer

Die Außenrenovierung von St. Koloman hat begonnen

Emmausgottesdienst am Ostermontag – Kollekte für die Renovierung

Leitenhausen/Sandsbach

Die Außenreonvierung des Kirchleins St. Koloman auf der Anhöhe des Labertals hat begonnen. Bereits seit dem Wochenende ist die Kirche eingerüstet und die auf ca. 428.000 Euro geschätzte Renvovierungsmaßnahme soll bis zum Spätherbst abgeschlossen sein. Derzeit ist eine Zimmerei bereits dabei das Dach abzudecken.

Die hohen Kosten, so Kirchenpfleger Wolfgang Schuster von der zuständigen Kirchenstiftung St. Peter Sandsbach, entstehen dadurch, dass die Holzkonstruktion des Kirchenschiffes und auch des Turmes stark in Mitleidenschaft gezogen sind. Daher muss zunächst das Dach abgetragen und die Kirchendecke abgestützt werden. Zudem ist es erforderlich, die das Kirchlein so prägende Kuppel abzunehmen. Weitere Renovierungsschritte sind die Ausbesserung der Putzschäden und die Überprüfung der Drainage. Die Maßnahme wird zu 50 Prozent von der Bischöflichen Finanzkammer, 10 Prozent vom Markt Langquaid, 5 Prozent vom Bezirk Niederbayern und 5 Prozent von der Bayer. Landesstiftung gefördert. Die Sandsbacher Kirchenverwaltung hat die restlichen 30 Prozent zu schultern. Daher würde sich die Kirchenverwaltung über Spenden auf das Spendenkonto Kirchenstiftung Leitenhausen IBAN DE51 7435 0000 4346 21, Verwendungszeck „Renovierung St. Koloman“ freuen. Zudem ist die Kollekte beim Emmausgottesdienst am Ostermontag, der um 18 Uhr auf St. Koloman stattfindet, für die Renovierung des Kirchleins bestimmt.

Ende Februar wurden auf Initiative und unter der Regie von Alois Liebhart mit starker Unterstützung von Josef Gold, Johann Eichstetter und Wolfgang Schuster die Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, lobte Pfarrer Dr. Stephen Annan bei der Jugendkreuzwegandacht am Palmsonntag auf St. Koloman. In den Dank bezog er auch den Bauhof des Marktes Langquaid ein, der den Abtransport des Grüngutes unterstützte.

Text: Martin Haltmayer

Foto: Martin Haltmayer

Nebenkirche St. Koloman

Im Ortsarchiv des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege ist die Lage des im Forst Sinsbuch gelegenen Bodendenkmals beschrieben:

Im Volksmund "Schlösslberg" in der Waldabteilung "Ammerhöll" genannt, ein frühmittelalterlicher Ringwall, (9. Jahrhundert), unweit nördlich hinter der Einöde Hagenach, in Höhe des "Englischen Grußes", südwestlich der Staatsstraße von Langquaid nach Abensberg. (Luftlinie 800 m)

Legende um St. Koloman:

Graf Eberhard und seine Gemahlin hatten einen Sohn, mit Namen Koloman, und vier Töchter. Koloman wollte Priester werden und studierte in Wien Theologie. Doch er wurde krank. In seiner Sterbestunde waren der Graf und seine Familie gerade auf dem Weg zur Kirche nach Sandsbach, als die Gräfin das Sterbeglöcklein von Wien läuten hörte. Der Legende nach errichteten sie an der Stelle das Kolomankirchlein. Dieses wurde jedoch im Befreiungskrieg von 1809 von den Franzosen zerstört, später aber von der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften größer und schöner wieder erbaut.

Dass das Kirchlein einen (vielleicht sogar mehrere) Vorgänger hat, beweist auch die im Turm befindliche Glocke von 1614, die allerdings nur 35 cm Durchmesser hat. Mit seiner Inschrift gibt sie Zeugnis von geschichtsträchtiger Tradition.

"Aus dem Feuer floss ich, Georg Schelchshorn goss mich."

Schelchshorn ist die bekannte Regensburger Glockengießereifamilie.

"Anno Domini 1614 + Mentem Sanctam + Honorem Deo + Et Patriae Liberationem" Übersetzung: Im Jahre des Herrn 1614 kündet diese Glocke von der christlichen (heiligen) Gesinnung, von der Ehre Gottes und von der Freiheit für das Vaterland.

* Im Inventar aus dem Jahr 1660 waren zwei Altäre verzeichnet, die den Heiligen Koloman und Bartholomäus geweiht waren sowie die 1614 von Georg Schelchshorn aus Regensburg gegossene Glocke. Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Innenraum neu ausgestattet. Wohl im 18. Jahrhundert fand ein Umbau der Kirche statt, bei dem unter anderem die Fensteröffnungen verändert wurden. 1812 schien das letzte Stündlein für St. Koloman geschlagen zu haben, als die Kirche von staatlicher Seite zum Abbruch freigegeben wurde. Zu diesem Abbruch kam es aber nicht. Im 19. Jahrhundert wurden die Wände mit Schablonenmalereien verziert, die im Zuge einer 1964 genehmigten Innenrenovierung wieder entfernt wurden. 1985/86 wurde eine Außenrenovierung durchgeführt, 1987/88 eine Innenrenovierung. Bereits 1996 war erneut eine Innenrenovierung fällig.


Quellen: (mit freundlicher Genehmigung) www.sandsbach.de / *Laber-Zeitung (hm) 4/2021