Causa 

Ehrwürdiger Diener Gottes 

Bernhard Lehner

An jedem 24. eines Monats findet in der Regel eine Eucharistiefeier um die Seligsprechung des Dieners Gottes Bernhard Lehner in der Filialkirche St. Martin in Herrngiersdorf statt.

Bitte beachten Sie den aktuellen Pfarrbrief

Foto:  Bistum Regensburg

Heilungsgebet


Herr Jesus Christus, wir vertrauen auf dich. 

Du hast in der Welt das Gute getan. 

Du Heil und Hoffnung für alle, die dir vertrauen.

Du hast gesagt: " Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen."


So kommen wir zu dir, mit unserem Dank, aber auch mit allem, was uns Sorgen macht und ängstigt. Wir kommen zu dir, mit unseren eigenen Anliegen und mit den Anliegen so vieler, die jetzt nicht hier sein können.


Herr, befreie uns und lass uns Ruhe finden in dir, wenn die Dunkelheit uns umgibt - dann sei bei uns, 

in der Nacht der Einsamkeit - sei bei uns,

in der Nacht des Schmerzes - sei bei uns,

in der Nacht der Schuld - sei bei uns,

in der Nacht der Hoffnungslosigkeit - sei bei uns,

in der Nacht der Sinnlosigkeit - sei bei uns,

in der Nacht des Zweifels - sei bei uns,

sprich nur ein Wort, so werden wir gesund.


Herr Jesus Christus, auf die Fürbitte deines Dieners Bernhard Lehner, der mit der ganzen Kraft seines jungen Lebens dir vertraute, bitten wir dich:

Erhöre unser Gebet und unsere Anliegen, mit denen wir heute hierher gekommen sind und schenke uns dein Heil.


Lass deinen Diener Bernhard Lehner bald zur Ehre der Altäre erhoben werden, damit er allen Gläubigen, besonders den Kindern und Jugendlichen, ein Vorbild christlichen Lebens sei und damit du, durch ihn um so mehr verherrlicht wirst,

der lebst und regierst in alle Ewigkeit. Amen.

(HH Pfarrer Ferdinand Weinberger)

Bernhard Lehner: Frühe Berufung

Bernhard wurde 1930 geboren und stammte aus Herrngiersdorf, nicht weit von Regensburg entfernt. Seine Eltern waren gläubige Menschen, die Mutter Anna weihte den Sohn der Gottesmutter in Altötting. Schon früh wollte Bernhard Priester werden. Als endlich die Erlaubnis kam, ins Seminar in Regensburg einzutreten, scheiterte der Plan kurzfristig: Die Nationalsozialisten hatten das Seminar vorübergehend geschlossen. Kurze Zeit später aber konnte das Seminar seine Pforten wieder öffnen, Bernhard Lehner kam nach Regensburg ans Gymnasium. 1941, mit nur 11 Jahren, verließ Bernhard die Familie in Herrngiersdorf.

 

Ein besonderer Junge

Bernhard musste einen großen Eindruck auf seine Klassenkameraden, aber auch auf die Ausbilder im Seminar gemacht haben. Er war ein bescheidener Junge, von dem es heißt, er habe die Not seiner Mitseminaristen schon gespürt, noch bevor diese irgendetwas sagen konnten. Ein fröhliches Kind war Bernhard und stets dankbar – kurz: Ein Vorbild schon für seine Klassenkameraden. Im Dezember 1943 musste Bernhard wie viele seiner Altersgenossen Arbeitsdienst für die Nazis leisten und erkältete sich an der Donau so stark, dass er an septischer Diphterie, einer Infektionskrankheit, erkrankte. Bernhard war an das Bett gefesselt und begriff sehr bald, dass er seiner Krankheit erliegen würde. Weiter aber blieb er heiter und vermochte es gar noch, seine Eltern zu trösten.

 

„Ich bin ja vorbereitet“

Die Krankheit verschlimmerte sich. Aus den letzten Tagen und Stunden Bernhard Lehners sind Szenen überliefert, die einen geradezu heiligen Umgang mit dem bevorstehenden Tode zeigen. Als etwa Fliegeralarm gemeldet wurde, schickte Bernhard die ihn pflegende Krankenschwester in den Bunker des Krankenhauses – er würde ja ohnehin sterben, sagte er; da müsse nicht auch noch die Schwester den Bomben zum Opfer fallen. Bernhard Lehner richtete in seinen letzten Stunden den Blick immer wieder auf den am Kreuze hängenden Heiland. „Wenn ich jetzt sterben könnte für jene, die jetzt unvorbereitet sterben! – Ich bin ja vorbereitet“, sagte Bernhard.

 

Dankbar bis zum Tod

Als Bernhard Lehner merkte, dass der Tod nun kurz bevorstehen müsste und ihm bereits die Stimme versagte, bat er nochmals um einen Stift, um so allen danken zu können, die ihn auf seinem Weg begleitet hatten. Am 24. Januar 1944 starb Bernhard Lehner – im Alter von nur vierzehn Jahren und zugleich doch wohl vorbereitet auf seinen Tod. Bernhard hatte Spuren hinterlassen. Schon bei seinem Tod wurde er verehrt. 1952 wurden seine Gebeine in die Pfarrkirche von Herrngiersdorf erhoben, 2011 wurde dem kleinen Bernhard der heroische Tugendgrad zuerkannt. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Seligsprechung, für die im Bistum Regensburg bis heute Gebetserhörung und etwaige Wunder gesammelt und überprüft werden.



Textquelle: Bistum Regensburg

Quelle: YouTube/ Andreas Lammel


Am Sonntag, den 12.09.2021 besuchte unserer Diözesanbischof Hwst.H. Dr. Rudolf Voderholzer als Hauptzelebrant und Festprediger das Bernhardfest in Herrngiersdorf.







Bischof Rudolf betete am 20. Juli 2018 am Grab von Bernhard Lehner in der Filialkirche St. Martin in Herrngiersdorf. 

(Foto: Martin Haltmayer)